Hausinstallationen
Wie effizient die Desinfektion ist, hängt davon ab wie viel Schmutz in dem Hausinstallationssystem vorhanden ist. Deshalb sollten vorhandene Schutzfilter gereinigt bzw. getauscht und Ablagerungen im Windkessel entfernt werden.
Falls der Vordruck im Membrankessel zu niedrig ist, muss Luft nachgefüllt werden, um die Entstehung von Stagnationswasser im Kessel zu verhindern.
Tipp zu Aufbereitungsgeräten
Der Gerätehersteller kann Ihnen sagen, ob eine Desinfektion das Gerät schädigen würde. Wenn nötigt, sollte es während des Vorganges vom Netz getrennt sein.
Desinfektion
Da ein ständiger Durchfluss herrscht und oft ein Überlauf vorhanden ist, gestaltet sich die Durchführung einer Desinfektion schwierig. Dadurch kann die Aufenthaltszeit des Desinfektionsmittels in der Wasserversorgungsanlage verkürzt werden und man müsste zur Durchführung der Desinfektion in die Behälter absteigen. Da es oft keine ausreichende Durchlüftung gibt, ist die Erstickungsgefahr groß. Deswegen darf dies nur mit schwerem Atemschutz erfolgen.
Wichtige Sicherheitshinweise
Durch Natriumhypochlorit entsteht hochgiftiges Chlorgas, das zu Schleimhautreizungen und Schädigung der Lunge führen kann.
Deshalb ist die Einhaltung der folgenden Verhaltensregeln sehr wichtig:
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Riechen Sie niemals an der Lauge oder Laugenverdünnung!
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Nie alleine arbeiten, sondern zumindest mit einer zweiten Person.
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Wenn das Desinfektionsmittel in den Behälter oder Brunnenschacht gegeben wurde, diesen sofort schließen und nicht mehr betreten.
Vorschlag für die Desinfektion
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Bei Behältern den Zulauf um- oder ableiten bzw. verschließen, ohne dass in der Quellfassung ein Rückstau entsteht.
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Absenkungen des Wasserspiegels auf etwa 1/3 des Normalstandes durch Verwendung des Hauswasserwerks oder einer sauberen Trinkwasserpumpe.
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Die entsprechende Menge an 14%igem Natriumhypochlorit (jeweils 100 Milliliter pro Kubikmeter Wasser) unter Berücksichtigung des gesamten Wasservolumens in der Versorgungsanlage (Volumen Sammelbehälter, Zwischenspeicher, Leitungssystem) in den Behälter leeren.
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Den Wasserspiegel wieder steigen lassen und für eine bessere Durchmischung das Wasser am besten im Kreislauf führen.
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Alle Wasserspender öffnen bis Chlorgeruch feststellbar ist und dann wieder verschließen.
Wichtiger Hinweis!
Es ist unbedingt zu vermeiden, dass über den Überlauf Desinfektionsmittel in den Vorfluter gelangt. Ist ein Anspringen des Überlaufs während der Desinfektion wahrscheinlich, neutralisieren Sie den Überlauf in einem Zwischenbecken.
Neutralisation mit 30%igem Wasserstoffperoxid
Dieser Vorgang sollte unterlassen werden, wenn bei der betroffenen Anlage keine Möglichkeit der Wasserstoffperoxid-Zugabe zur Neutralisation von außen besteht und ein Einstieg notwendig wäre. In diesem Fall werden lediglich die Leitungen so lange geöffnet, bis kein Chlorgeruch mehr feststellbar ist.
Besteht die Möglichkeit einer Wasserstoffperoxidzugabe von außen, gibt man die gleiche Menge wie beim Desinfektionsmittel zu. Anschließend alle Hähne öffnen, bis kein Chlorgeruch mehr wahrnehmbar ist.
Alternative zur einmaligen Desinfektion
Es wird eine Objektdesinfektion mit 0,4 mg/l freiem Chlor pro Liter Wasser über 14 Tage empfohlen, wenn der Quellzufluss nicht verhindert werden kann. Dies setzt jedoch eine genaue Kenntnis der Anlage voraus und der Aufwand ist sehr hoch, deshalb sollte dies unbedingt von Fachleuten durchgeführt werden soll.
Eine bakteriologische Kontrolluntersuchung sollte frühestens nach 2 Wochen durchgeführt werden. |